Mit NINA bekommen die Bürger eine Sirene für die Hosentasche
„Wenn Gefahr droht, zählt jede Sekunde. Dann ist es entscheidend, möglichst schnell all die Menschen zu erreichen, die betroffen sind. Im digitalen Zeitalter brauchen wir neue Warnsignale: Heute sind die Menschen vernetzt, an jedem Ort und zu jeder Zeit individuell erreichbar.
Heute sind die Smartphones die Sirenen für die Hosentasche. Im digitalen Zeitalter müssen wir deshalb gerade auch die Kommunikation mit den Menschen in Gefahrenlagen neu aufsetzen. Das haben wir gemacht und bringen heute beim Land und der Polizei neue digitale Kanäle an den Start“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl, am Freitag, 07. Oktober 2016, in Stuttgart.
Von diesem Freitag an geht beim Land die Bevölkerungs-Warn-App NINA an den Start. Gleichzeitig starten die drei Polizeipräsidien Heilbronn, Ulm und Ludwigsburg ihre Social-Media-Auftritte. Und auch das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration selbst gibt den Startschuss für einen eigenen Twitter-Kanal.
Strobl unterstrich die Notwendigkeit, die Kommunikation den Lebensgewohnheiten im digitalen Zeitalter anzupassen: „Die Gefahrenlagen der letzten Wochen und Monate haben gezeigt, wie wichtig die neuen Medien und technologiebasierte Systeme bei der Information der Bevölkerung sind. Eine schnelle, zielgruppenscharfe und belastbare Kommunikation ist dabei der entscheidende Erfolgsfaktor. Hier sind wir jetzt in Baden-Württemberg ganz vorne mit dabei.“
NINA steht für Notfall-, Informations- und Nachrichten-App und setzt auf einem intelligenten, Satelliten basierten und modularen Warnsystem des Bundes auf. Über diese kostenlose App kann das Land nahezu straßenscharf und standortgebunden Menschen vor Gefahrenlagen warnen und mit konkreten Notfalltipps versorgen. Gespeist wird das der App zu Grunde liegende System durch das Lagezentrum der Landesregierung im Innenministerium und die Berufsfeuerwehr Reutlingen. Bei Großschadenlagen wird das System vom Verwaltungsstab des Innenministeriums bedient. Über das satelliten-basierte System können neben NINA zahlreiche weitere Dienste angesteuert werden.
„Die Bürgerinnen und Bürger bekommen über NINA in Zukunft vom Land Warnmeldungen aus einer Hand: NINA steht in Baden-Württemberg auch für eine beispielhafte Vernetzung und Zusammenarbeit der Behörden in den Gemeinden, Städten und Landkreisen. Mit NINA bekommen die Menschen im Land einen speziell für sie zugeschnittenen One-Stop-Shop für Warnmeldungen jeder Art – über eine technologische Plattform und unabhängig davon, wer die Nachricht konkret absetzt“, so Strobl.
Ergänzend sieht das Land mit diesem Startschuss auch Angebote zum Einsatz der Warn-App NINA für die Gemeinden, Städte und Landkreise im Land vor. NINA kann damit auch für orts- und kreisbezogene Warn-meldungen der Kommunen zum Einsatz kommen und den Bürgern so einen zusätzlichen Service liefern. Mit NINA bringt das Land jetzt für die Gemeinden, Städte und Landkreise eine Kommunikation aus einem Guss auf den Weg, die die größtmögliche Flexibilität und Zielgruppenschärfe bei der Nutzung der Kommunikationskanäle zum Bevölkerungsschutz bietet.
Zeitgleich mit der Warn-App setzt die Polizei mit drei weiteren Auftritten ihre Social-Media-Offensive fort. Nach den Polizeipräsidien Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Konstanz und dem LKA gehen von heute an auch die Polizeipräsidien Heilbronn, Ulm und Ludwigsburg mit Facebook und Twitter an den Start. Bis zum Ende des Jahres sollen alle zwölf regionalen Präsidien über einen Social Media-Auftritt verfügen.
„Unsere Polizei in Baden-Württemberg hat sehr früh damit begonnen, ihre Kommunikation auf die sozialen Netzwerke auszuweiten. Die Polizistinnen und Polizisten haben erkannt, dass die Kommunikation am besten funktioniert, wenn sie auf vielen tragfähigen Säulen baut. Diese Weitsicht zahlt sich jetzt aus“, sagte Strobl.
Nicht ohne Grund richtet das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration vom 16. bis 18. November 2016 die Bund-Länder-Fachtagung zum Thema „Polizei und Social Media“ aus. Dies sei, so Strobl, ein guter Anlass, das Thema länderübergreifend und mit internationalen Experten abzustimmen und seitens des Landes insgesamt voranzubringen.
Seit heute ist auch das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration auf Twitter. Unter @IMbawue informiert das Haus über Aktivitäten und Themen.
Innenministerium Baden-Württemberg